SR23 – Südliche Ringstraße 23

Das kleine winkelförmige Anwesen mit Überbau bestand im Kern bereits um 1830/40 und liegt unmittelbar an und teilweise auf der südlichen Ringmauer in einem sehr kleinteiligen und historisch dicht gewachsenen Quartier der Altstadt. Hier lebten ursprünglich “Ackersmänner” und “Wingertsmänner”, die entweder selbst nur über einen sehr geringen Grundbesitz verfügten oder als Tagelöhner in der Landwirtschaft arbeiteten. Die dreiseitig einen kleinen Hof umfassende Grundstruktur des Anwesens mit Haupthaus, Ringmauerüberbauung (Speicher) und einem Nebengebäude (Stall) wurde im Rahmen des Umbaus und der Sanierung nicht verändert. Fassaden und Gebäudeinneres zeigten hingegen nur noch wenig Historisches. Die Aufgabe bestand darin herauszuarbeiten, was diesen Ort ausmacht: Die Blickbeziehung zu zwei Türmen der Wehranlage, die Einbeziehung der Stadtmauer, die Neuordnung der Fassade und eine klare zeitgemäße Formensprache, die den historischen Kontext nicht negiert.
Die vertikale Teilung des Hauses und das Einfügen einer weitere Treppe, ermöglichte zwei nebeneinanderliegende Einheiten, die jeweils über eine Erdgeschosszone und ein Obergesschoss verfügen. Die Grundrisse sind offen, die Funktionen gehen ineinander über. Beide Wohnungen eigen sich zur Unterbringung von jeweils zwei Personen.